Ölgemälde der Antonie von Zumbusch ersteigert
Der Heimatverein hat zum Jahresende 2020 ein sehenswertes Ölgemälde ersteigert, das Antonie von Zumbusch zeigt. Die damals 22-Jährige wird mit rosigen Wangen, klarem Blick und leichtem Lächeln dargestellt. Die junge Schönheit heiratete am 4. Oktober 1860 in Altötting Caspar Zumbusch. Entstanden ist das Bild im Maß von 73 mal 59,5 Zentimetern – ohne Rahmen – ebenfalls um 1860.
Wer es gemalt hat, „dass wissen wir nicht. Der Künstler ist unbekannt“, sagt der Vereinsvorsitzende Hans-Hermann Strickmann. Versuche, Näheres vom Vorbesitzer zu erfahren, verliefen im Sand. Schade, aber nicht wesentlich. Denn erstmals ist der Heimatverein jetzt im Besitz eines Ölgemäldes von der Ehefrau des gebürtigen Herzebrocker Monumentalbildhauers Caspar Zumbusch, der 1888 in den österreichischen Ritterstand erhoben wurde.
„Bisher gab es von der Familie einige Wandreliefs, aber kein Bild von Antonie von Zumbusch“, sagt Archivar Karlheinz Buddenborg. „Eine attraktive Frau“, findet er. Das und der konkrete Vergleich mit dem Ölgemälde lässt ihn noch etwas anderes vermuten. Denn 1854 veranlassten Paderborner Bürger die Stiftung einer Mariensäule. Den Auftrag erhielt der Diözesan- und Dombaumeister Arnold Güldenpfennig. Die Figur für den Marienplatz schuf Caspar Ritter von Zumbusch. Auf ihrer Spitze befindet sich eine Statue der betenden Mutter Gottes. „Es ist wahrscheinlich, dass die junge Frau Zumbusch dafür Modell gestanden hat“, so der Archivar. „Die Ähnlichkeit ist frappierend“, findet auch Hans-Bernhard Vielstädte, ebenfalls Archivar des Vereins.
Gebürtig stammte Antonie von Zumbusch (1838 - 1917) aus München. Der Stadt, in der sich Caspar Ritter von Zumbusch im Alter von 23 Jahren selbstständig machte. Sie war Tochter des königlich bayrischen Oberst Ludwig Vogl und dessen Ehefrau Marie.
Losnummer 1703 bei Kunstauktion in Düsseldorf
Archivar Hans-Bernhard Vielstädte ist im Internet-Verteilerkreis rund um den Begriff Zumbusch. „Wenn europaweit etwas versteigert oder verkauft wird, bekomme ich eine Nachricht“, sagt er. Ein „Bildnis der Antonie von Zumbusch“ steht bei einer Kunstauktion in Düsseldorf mit Losnummer 1703 im September auf der Liste. Der 1. Vorsitzende Hans-Hermann Strickmann macht sich auf den Weg. Das Startgebot liegt bei 900 Euro. Abschätzen, wie die Versteigerung laufen wird, wie viele Mitbieter es geben würde, konnte er nicht. In der Regel sei es doch so: Ist der Maler bekannt oder handelt sich um ein ästethisch schönes Bild, dann werde geboten. „Unabhängig vom persönlichen Bezug“, betont Strickmann.
Den aber hat der Heimatverein, der seit 2011 das Von-Zumbusch-Museum betreibt. Der Wunsch, das Gemälde für einen passablen Preis zu ersteigern, geht in Erfüllung. „Zwei Personen haben mitgeboten“, freut sich Strickmann, am Ende den Zuschlag erhalten zu haben.
Dick eingepackt geht es für das Ölgemälde nach Herzebrock-Clarholz. „Und dann zum Restaurator“, wie Archivar Hans-Bernhard Vielstädte erläutert. Ausrahmen, Überprüfen der Leinwandbespannung, Oberflächenreinigung, Kittung von Malschichten und mehr standen beim Fachbetrieb in Paderborn auf dem Programm. „Der Schmutz aus 160 Jahren musste entfernt werden“, sagt Vielstädte.
Vom Ergebnis der Instandsetzung zeigt sich das Vorstandsteam begeistert. Und es ist überzeugt, dass sich die Herzebrock-Clarholzer dem anschließen. Denn, dass das Ölgemälde einen dauerhaften Platz im Museum – vermutlich im Zumbusch-Zimmer – finden wird, steht für den Vorstand fest. (ds)


Das Zumbusch-Museum in Herzebrock
Am 16.06.2011 wurde im Geburtshaus des Caspar Ritter von Zumbusch in Herzebrock, Clarholzer Straße 45 (an der B64) ein neues Museum eröffnet. Träger des Museums ist der Heimatverein Herzebrock. Das Zumbusch-Museum ist jeden Sonntag (ausgenommen sind Feiertage) von 15:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei, Spenden lehnen wir nicht ab.
Natürlich können Sie auch Führungen außerhalb dieser Zeit vereinbaren. Haben Sie Lust, das Museum einmal auf einem Betriebsausflug zu besichtigen oder steht ein Familientreffen an, so können wir Ihnen anbieten, dass Sie ein schönes kulturelles Erlebnis geboten bekommen.
Kontakt dazu: 1. Vorsitzender des Heimatvereins: Hans-Hermann Strickmann: Tel. 05245 4816; 1. Archivar: Karlheinz Buddenborg: 05245 922748.)
Zur Person
Prof. Dr. h.c. Caspar Ritter von Zumbusch,
geboren am 23.11.1830, gehört zu den bedeutendsten Monumentalplastikern und Bildhauern der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Nach dem Besuch der Provinzial-Gewerbe-Schule in Münster (1846-1848) entschied sich Zumbusch für die Künstlerlaufbahn.
Er fand als I8jähriger Aufnahme in der Polytechnischen Hochschule München bei Professor Johann von Halbig.

Seine Karriere
Mit 23 Jahren machte er sich in München selbstständig.
Er schuf zahlreiche Portraits, vielfältige sakrale Kunst und mit dem Maximiliandenkmal sein erstes Monumentalwerk.
1873 nahm Zumbusch eine Professur an der Akademie der bildenden Künste in Wien an.
Hier in der Stadt mit dem künstlerisch und musikalisch heiteren Fluidum sind seine größten Meisterwerke entstanden.
Zu den bekanntesten gehören das 1880 eingeweihte Beethovendenkmal und das Maria-Theresia-Monument, welches am 13.05.1888 enthüllt wurde. Kaiser Franz-Josef erhob Zumbusch an diesem Tag in den erblichen Adelsstand.
Blick in den Wiener Raum
Der Wiener Raum zeigt Abbilder der Werke, die von Zumbusch in seiner Schaffensperiode ab 1873 in Wien gefertigt hat. Zu sehen ist das Beethovendenkmal sowie das Maria-Thersia-Denkmal.
Außerdem ist das Kaiser-Wilhelm-Denkmal dargestellt, das an der Porta Westfalia im Kreis Minden-Lübbecke steht. Auch die Skulptur Kaiser Wilhelms I. wurde in Wien erstellt.
Trauungen im Zumbusch-Zimmer
Was braucht man für eine unvergessene Trauung?
Den richtigen Partner an seiner Seite, seine Familienmitglieder, Freunde und eine tolle "Location". Dann wird der schönste Tag zum unvergesslichsten.
Um Ihren schönsten Tag im Leben traumhaft zu gestalten, möchten wir Ihnen einen historischen Ort vorstellen, an dem Sie sich das Ja-Wort geben können:
Im Caspar Ritter von Zumbusch-Museum
Hier können Sie sich, im Geburtshaus des bedeutenden Künstlers unseres Ortes, in einem außergewöhnlichen Flair trauen lassen. Das sogenannte Zumbusch-Zimmer bietet Platz für eine Hochzeitsgesellschaft von 30 Personen und mehr. Auf gleicher Ebene werden weitere Räume, zum Beispiel für einen anschließenden Gratulationsumtrunk, angeboten.
Die Atmosphäre, für Blumengestecke und Kerzen ist gesorgt, lässt Ihre Trauung zu etwas ganz Besonderem werden.
Eine Besichtigung der Räumlichkeiten ist zu den Öffnungszeiten des Museums, sonntags von 15.00 bis 17.00 Uhr, jederzeit möglich.
Adressdaten:
Caspar Ritter von Zumbusch-Museum, Clarholzer Straße 45, 33442 Herzebrock-Clarholz
Kontakt zum Standesamt:
Gemeinde Herzebrock-Clarholz, Standesamt, Am Rathaus 1, 33442 Herzebrock-Clarholz